Tipps zur Namensgebung

So findest du einen Babynamen

Eltern geben ihren Kindern viel mit auf den Weg. Neben Liebe, Geborgenheit und Erziehung ist der Name etwas ganz Wichtiges. Er begleitet das Kind ein Leben lang. Umso wichtiger, hier die richtige Entscheidung zu treffen. Mit den nachfolgenden Tipps und Ratschlägen können wir Euch bei der Namenssuche hoffentlich ein wenig unterstützen.

Pinker Zettel mit Mädchennamen neben Buntstiften

Spontane Namensgebung nach dem ersten Eindruck

Viele Eltern versuchen schon lange vor der Geburt, einen passenden Namen für ihr Kind zu finden. Nicht immer eine leichte Aufgabe. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Eltern, die sich vor der Geburt noch nicht festlegen wollen. Der erste Eindruck soll es hier richten.

Häufig werden Namen mit bestimmten, meist äußerlichen Merkmalen verbunden. Darauf verlassen sich viele Eltern bei der Namensfindung. Sie wollen ihr Kind sehen, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Ob nun zuvor eine grobe Auswahl getroffen wurde, oder ob eine ganz spontane Bauchentscheidung getroffen wird - diese Eltern erhoffen sich so, den wirklich passenden Namen für ihr Kind zu finden.

Ob diese Methode auch zu Euch passt und für Euch richtig ist, das solltet Ihr individuell entscheiden. Es kann ein guter Weg sein, dennoch gibt es auch viele gute Möglichkeiten, sich vorab für einen guten und passenden Vornamen zu entscheiden.

Fällt eine endgültige Auswahl schwer, so kann der erste Eindruck dann natürlich die Entscheidung herbeiführen und helfen, dem Kind einen Namen zu geben.

Mutter mit Baby kurz nach der Geburt
Einige Eltern entscheiden sich erst nach der Entbindung spontan für einen Vornamen

Vornamenwahl nach alter Familientradition

Grundsätzlich sollte der Vorname Eures Kindes einfach passend sein. Der gewählte Name sollte zu Euch und Eurer Familie passen. Eventuell könnt Ihr hier auch Eure Familientradition mit einbeziehen. Früher wurden oft die Vornamen von Oma oder Opa gewählt, heute ist dieser Brauch nicht mehr allzu geläufig. Dennoch könnt Ihr natürlich Namen aus Eurem Stammbaum wählen, wenn Euch die Familientradition wichtig ist, oder wenn Euch bestimmte Personen in der Vergangenheit besonders wichtig waren und am Herzen gelegen haben.

Eine Frage der individuellen Einstellung

Jeder Mensch ist anders, und auch Ihr seid als Eltern individuell und einzigartig. Und natürlich habt Ihr auch bestimmte Vorlieben und Vorstellungen in Sachen Namensgebung für Euer Kind. Vielleicht seid Ihr eher modern oder sogar extravagant, vielleicht aber auch konservativ und klassisch, oder auch international und kreativ. Je nach Einstellung und eigenem Lebensstil suchen Eltern meist auch den Vornamen aus.

Auf der einen Seite werden klassische Namen immer wieder gerne gewählt, auf der anderen Seite aber stehen auch viele neue, internationale und moderne Namen auf den Hitlisten. Hier liegt es dann natürlich an Euch, für welche Namensgruppen Ihr Euch interessiert. Ob es nun modern oder klassisch, kreativ oder konservativ sein soll, das ist ganz alleine Eure Entscheidung. Was heute in ist kann morgen schon wieder out sein, was vor 100 Jahren gefiel, kann auch heute noch ein schöner Name sein. Bei der Namensgebung Eures Kindes solltet Ihr Euch treu bleiben und einfach auf Euer Bauchgefühl vertrauen.

Baby mit Schnullerkette
Modern, klassisch oder extravagant? Eltern haben bei der Namensfindung die Qual der Wahl

Schritt für Schritt zum passenden Vornamen

Folgende Tipps können Euch Schritt für Schritt zu dem für Euch und für Euer Kind passenden Vornamen führen:

1. Einfache Schreibweise und Aussprache

Bei der Wahl des Vornamens für Euer Kind solltet Ihr darauf achten, dass dieser gut auszusprechen und einfach zu schreiben ist. Bedenkt, dass der Name Euer Kind sein Leben lang begleiten wird. Viele Menschen werden den Namen immer wieder aussprechen und schreiben, natürlich auch Ihr und Euer Kind selbst. Es gibt viele schöne Vornamen, viele aber sind schwer auszusprechen oder zu schreiben. Hier kann es dann unter Umständen immer wieder zu Problemen und Unklarheiten kommen. Besonders ältere Menschen tun sich schwer, wenn Namen schwer auszusprechen oder zu schreiben sind.

2. Der Name als eine Einheit

Bei der Namenswahl ist es wichtig, dass Vor- und Nachname gut zusammen passen und eine Einheit bilden. Die beiden Namen sollten verträglich sein und zusammen schön und harmonisch klingen. Dabei ist es sinnvoll, wenn sich Vor- und Nachname nicht reimen, und wenn nicht beide Namensteile kurz oder lang sind. Auch sollte die Namenskombination kein Platz für unschöne Spitznamen oder gar Hänseleien lassen.

Habt Ihr Euch für einen oder mehrere Vornamen entschieden, so kann es Sinn machen, diesen immer wieder laut auszusprechen. So merkt Ihr schnell, wie sich der Name wirklich anhört, wie er wirkt, wenn er immer wieder benutzt und gesagt wird. Auch in Kombination mit dem Nachnamen sinnvoll, so merkt Ihr auch schnell, wie die beiden Namen tatsächlich miteinander harmonieren.

3. Bei der Vollform des Namens bleiben

Viele Vornamen haben gängige Spitznamen. Bei der Namensgebung für Euer Kind solltet Ihr aber am Besten immer die Vollform eines Namens wählen. Spitznamen finden sich im täglichen Leben meist schnell und von alleine, offiziell aber macht es Sinn, den vollen Namen zu vergeben.

4. Auf die Laute achten

Sowohl Vornamen als auch Nachnamen haben Laute. Bei der Namenswahl solltet Ihr darauf achten, dass die Laute zueinander passen.

Weniger gut auszusprechen sind oft Namen, bei denen der Vorname zum Beispiel auf den gleichen Laut endet wie der Nachname beginnt. Endet ein Vorname zum Beispiel mit einem "a", und der Nachname beginnt auch mit einem "A", so kann das zu Problemen bei der einfachen Aussprache führen.

Vor- und Nachname sollten fließend ineinander übergehen können, identische Laute können hier störend sein.

5. Freie Auswahl mit Grenzen

Standesamt-Schild
Nicht jeder Name wird vom Standesamt anerkannt

Grundsätzlich seid Ihr als Eltern natürlich frei, was die Namensgebung für Eure Kinder angeht. Aber, in Deutschland gibt es Grenzen. So dürfen zum Beispiel keine Namen vergeben werden, die beleidigen, lächerlich sind oder machen, oder einfach gegen den guten Geschmack verstoßen. Hier entscheidet das jeweilige Standesamt. Besonders bei extravaganten Vornamen lauft Ihr Gefahr, dass der Name von dem für Euch zuständigen Standesamt abgelehnt wird.

Welche Regeln bei der Vornamenwahl zu beachten sind und wie Ihr Probleme mit der Anerkennung des Wunschnamens beim Standesamt vermeidet, erfahrt Ihr in unserem Artikel "Regelungen des deutschen Namensrechts".

6. Geschwisternamen mit einbeziehen

Habt Ihr bereits ein Kind, und sucht jetzt den Namen für das bald auf die Welt kommende Geschwisterkind, so ist es immer schön und sinnvoll, wenn die Vornamen der Kinder gut zueinander passen. Hier könnt Ihr darauf achten, dass die Namen in etwa die selbe Länge haben und aus der selben Namensgruppe kommen.

Besonders wichtig, dass zwei Namen zueinander passen, ist es natürlich auch bei Zwillingen. Erwartet Ihr Zwillinge oder gar Mehrlinge, so wird die Namensgebung natürlich nicht leichter. Auch hier solltet Ihr nach Möglichkeit darauf achten, dass die Namen schön zusammen passen und gut miteinander harmonieren.

Schlafende Zwillingsbabys mit Mützen
Die Vornamen der Geschwister sollten harmonieren

7. Spitznamen abwägen

Fast jeder Vorname hat auch Spitznamen, die schnell ihren Platz im Alltag finden. Viele Spitznamen können schön und angenehm sein, einige Namen aber bieten auch Raum für weniger schöne Spitznamen, Hänseleien im Kindesalter sind dann vorprogrammiert. Überlegt Euch vorab, welche Spitznamen bei Euren Namensfavoriten möglich sind, und wägt hier individuell ab.

8. Originelle Namen mit Grenzen und Gefahren

Natürlich gibt es viele sehr originelle Vornamen, die gefallen können. Aber eben bei diesen ausgefallenen Namen lauft Ihr auch Gefahr, Eurem Kind keinen Gefallen zu tun. Hier solltet Ihr immer die Gefahren erkennen und Grenzen setzen. Was nutzt der tollste Trend, wenn dieser Eurem Kind später einmal das Leben schwer macht. Euer Kind wird individuell und einzigartig sein, auch dann, wenn es einen "ganz normalen" Namen trägt.

9. Vergleiche ziehen

Viele Vornamen verbindet man automatisch mit bestimmten Menschen, Charakteren oder Verhaltensmustern. Das kann gut und positiv sein, aber auch hier kann es zu Problemen kommen. Man spricht hierbei gerne von "Kevinismus" oder "Chantalismus". Namen wie Chantal oder Kevin werden oft mit Negativem verbunden, das kann auch dann der Fall sein, wenn Kevin oder Chantal eigentlich aus geordneten Verhältnissen kommen und hochintelligent sind. Überlegt Euch daher unbedingt immer, ob der von Euch gewählte Vorname eventuell negative Assoziationen hervorruft.

10. Eile mit Weile

Lasst Euch Zeit bei der Namensfindung für Euer Kind. Diese Entscheidung müsst und solltet Ihr nicht übers Knie brechen. Der Name wird immer ein Teil von Eurem Kind und Eurer Familie sein. Umso wichtiger, diese Entscheidung gut und gründlich zu treffen.

Per Liste zum Ziel

Drei Jungennamen auf blauem Zettel
Eine Liste hilft bei der Namensfindung

Namen gibt es viele, auch viele Möglichkeiten, Tipps und Hitlisten, an denen Ihr Euch orientieren könnt. Wer die Wahl hat, hat nicht selten die Qual. Hier kann es Sinn machen, eine eigene Liste zu erstellen.

Wenn Ihr eine Liste mit möglichen Namen erstellen möchtet, so kann es sinnvoll sein, dass jeder erst einmal seine eigene Liste erstellt, und Ihr dann gemeinsam nach möglichen Übereinstimmungen oder Kompromissen sucht. Auch eine Streichliste kann hier sehr hilfreich sein.

Auch bei der Liste gilt, Ihr müsst Euch nicht an einem Tag entscheiden. Erstellt Eure Liste, egal ob gemeinsam oder getrennt, und legt diese erst einmal bei Seite. Nehmt Euch etwas Zeit, um mit Abstand die aufgeschriebenen Namen erneut zu prüfen. Schlaft immer wieder über die möglichen Namen, streicht eventuell welche weg oder setzt neue dazu, und findet so nach und nach einen Namen der Euch beiden gefällt und der zu Euch und Eurem Kind passt.

Geheimhaltung

Es kann Sinn machen, den ausgewählten Vornamen bis zur Geburt geheim zu halten. Wird der Name schon vor der Geburt bekannt, so kann es sein, dass sich viele Menschen einmischen und ihre Meinung äußern wollen. Dass kann verunsichern und zu Problemen führen. Wenn Ihr DEN Namen gefunden habt, gibt es aber eigentlich keinen Grund, Euch beeinflussen zu lassen. Überrascht Eure Familie und Freunde einfach und behaltet den Namen erst einmal für Euch.

Bildnachweise

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  • Schild 191 - Standesamt © Thomas Reimer - www.fotolia.de
  • Twins Babies Sleep in Hat, Newborn Kids Sleeping, Cute New Born © inarik - www.fotolia.de
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Autor:

Baby-Vornamen-Redaktion - Artikel zuletzt überarbeitet am

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