Die optimale Schlafumgebung für dein Baby

So schlafen Babys gut und sicher

Babys schlafen sehr viel, in den ersten Wochen sogar rund 16 bis 18 Stunden. Umso wichtiger ist es, dem Baby eine ideale Umgebung für einen guten und auch sicheren Schlaf zu schaffen. Alles Wichtige rund um den Schlafplatz, das Babybett, Raumklima und vieles mehr erfährst du hier.

Gesicht eines Säuglings, schläft neben seinem Teddybären

Elternschlafzimmer oder Kinderzimmer?

Wird ein Baby erwartet, stellt sich zunächst einmal die Frage, in welchem Zimmer das Neugeborene denn eigentlich schlafen soll. Im nett hergerichteten Babyzimmer oder erst einmal bei den Eltern im Schlafzimmer? Beide Räume sind als Schlafumgebung vollkommen in Ordnung.

Vorteil Elternschlafzimmer: Du kannst schneller für dein Kind da sein, es trösten und in den Arm nehmen oder ihm seinen verlorenen Schnuller geben. Viele Eltern fühlen sich bei dieser Variante zunächst sicherer und wohler, weil sie mehr von dem Kind mitbekommen und seine Atmung jederzeit kontrollieren können. Außerdem sind die Laufwege kürzer. Neugeborene mögen es zudem, die Atemgeräuche von Mama und Papa zu hören und schlafen dadurch gegebenenfalls etwas besser.

Vorteil Kinderzimmer: Das Baby wird nicht durch Geräuche oder Licht gestört. Über ein Babyphone kannst du trotzdem jeden Mucks und jedes Weinen von deinem Kind vernehmen, um schnell herbei zu eilen.

Nachfolgende Tipps für die richtige Schlafumgebung gelten sowohl für das Schlafen im Elternschlafzimmer, als auch für das Schlafen im Kinderzimmer.

Das ideale Raumklima

Der Raum darf nicht zu warm sein. Eine Raumtemperatur zwischen 16 und 18 Grad Celsius ist ideal für einen gesunden und erholsamen Babyschlaf.

Kurz vor dem Schlafengehen am Besten nochmal kurz durchlüften. Die frische Luft tut deinem Baby gut, nur auf Zugluft sollte natürlich verzichtet werden.

Zu trockene Luft, meist während der Heizperiode, trocknet Babys Schleimhäute aus. Hier kann zum Beispiel ein nasses Handtuch, welches im Raum aufgehängt wird, für Abhilfe sorgen.

Egal ob Elternschlafzimmer oder Kinderzimmer, achte darauf, dass der Schlafraum für dein Kind gut abgedunkelt werden kann und zudem relativ ruhig gelegen ist. Kleinere Alltagsgeräusche aber stören Babys in der Regel kaum.

Wiege, Stubenwagen oder Babybett?

Bei einem Neugeborenen kann es sinnvoll sein, zunächst auf eine Wiege oder einen Stubenwagen zurückzugreifen. In größeren Betten fühlen sich die Kleinen oft noch sehr verloren, waren sie doch bis vor Kurzem die Enge in Mamas Bauch gewohnt.

Eine Wiege hat den besonderen Vorteil, dass du dein Baby sanft in den Schlaf wiegen kannst. Auch eine Hängematte ist hierfür geeignet. Schon unsere Vorfahren wussten, dass die Kleinen so besonders gut zum Schlafen gebracht werden können.

Besonders wichtig ist es, dass die Luft zirkulieren kann. Natürlich kann dein Baby auch mal im Kinderwagen oder der Schale schlafen, hier kann die Luft aber nicht optimal zirkulieren. Für den Nachtschlaf sind diese daher nicht geeignet.

Wird das Kind größer, muss es irgendwann natürlich in ein Babybett umziehen. Wenn du merkst, dass dein Kind in Wiege oder Stubenwagen langsam zu wenig Platz hat, solltest du dich also für ein sicheres Gitterbett entscheiden. Folgende Faktoren sind hierbei wichtig:

  • Das Bett sollte sicher sein (GS-Zeichen) und von guter Qualität
  • Achte darauf, dass keine gesundheitsschädlichen Materialien oder Lacke verwendet wurden
  • Auch sollte das Bett keine gefährlichen Ecken oder Kanten haben und eine glatte (splitterfreie) Oberfläche aufweisen
  • Das Bett sollte keine Querelemente enthalten, an denen das Kind später hochklettern könnte
  • Die Gitter sorgen dafür, dass das Baby nicht herausfallen, die Luft aber dennoch zirkulieren kann; in der Regel haben alle Babybetten hier den richtigen Sprossenabstand, nämlich zwischen 4,5 und 6,5 Zentimeter
  • Praktisch ist es, wenn drei Sprossen entfernt werden können; so kann dein Kind später, wenn es älter ist, selber ins Bett hinein- und herausklettern. Bei Betten mit diesen sogenannten "Schlupfsprossen" muss bei der Montage aber darauf geachtet werden, dass die Sprossen mit den Federn nach oben angebracht werden
Weißes Gitterbett für Babys
Die Gitterstäbe müssen einen Abstand von min. 4,5 cm und max. 6,5 cm aufweisen

Die Matratze

Neben dem Bett an sich ist natürlich auch die Matratze wichtig. Hier solltet Ihr auf eine gute Qualität achten. Schadstoffe sollten selbstverständlich keine enthalten sein. Die Matratze sollte außerdem nicht zu dick, nicht zu weich und gut luftdurchlässig sein. Rund 10 cm Höhe sind optimal. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Kind zu sehr einsackt.

Bei der Matratzenhöhe ist auch die Angabe des Bettenherstellers zu beachten. Auf jedem Babybett oder in dessen Gebrauchsanleitung muss eine Angabe zu der maximal zulässigen Matratzenhöhe enthalten sein.

Experten empfehlen Matratzen aus Latex, Kokos und Rosshaar, sowohl für das Babybett als auch für Stubenwagen und Co. Schaumstoffmatratzen sind eher weniger gut geeignet.

Die Matratze sollte entstehende Feuchtigkeit nicht aufsaugen, sondern abführen. Wichtig ist ein abziehbarer und waschbarer Schutzbezug.

Weiße Matratze
Genauso wichtig wie das Bett ist die richtige Matratze

Der Standort

Nicht nur der Raum und das Bett an sich sind wichtig, sondern auch der Standort im Raum. Diesen solltest du nicht unbedacht auswählen. Wichtig ist, dass dein Baby aus dem Bett heraus keine Schnüre, Gardinen, Kabel oder ähnliches zu greifen bekommen kann. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich das Kind stranguliert, sich etwas über den Kopf zieht oder sogar mit Elektrizität in Berührung kommt. Der richtige Standort des Bettes hilft, die Gefahren für das Baby zu minimieren und Gefahrenquellen auszuschalten.

Sicher schlafen in der Rückenlage

Generationen vor uns wurde behauptet, die Bauchlage sei optimal, oder auch, die Seitenlage sei die richtige Schlafposition für Babys. Heute aber raten Experten eindeutig zur Rückenlage beim Schlafen.

Seitdem die Rückenlage empfohlen wird, ging die Zahl der Kinder, die am plötzlichen Kindstod verstorben sind, stark zurück. Die Kleinen schlafen so besonders sicher, die Atemwege können freier und besser arbeiten. Die Gefahr, an Erbrochenem zu ersticken, ist bei der Rückenlage auch nicht höher als bei den anderen Schlafpositionen.

Wenn das Kind nachts auf dem Rücken schläft, ist es wichtig, dass du dein Kind tagsüber, wenn es wach ist, immer wieder auf den Bauch legst. So kann dein Baby lernen, den Kopf anzuheben, zu halten und ihn zu drehen.

Baby schläft in Schlafsack auf dem Rücken
So schläft dein Baby sicher: im Schlafsack und auf dem Rücken

Im Babybett

Für die Sicherheit deines Kindes während des Schlafes ist neben der Rückenlage auch die Schlafumgebung innerhalb des Bettes wichtig.

Schlafsack statt Decke

Die Matratze kann mit einem Spannbetttuch bezogen und auch mit einem luftdurchlässigen Nässeschutz ausgestattet werden. Kissen und Decken, egal welcher Größe, haben im Babybett nichts verloren. Decken ziehen sich die Kleinen gerne mal über das Gesicht, so dass Erstickungsgefahr besteht. In weiche Kissen sacken die Kleinen meist zu sehr ein oder legen sich gar mit dem Kopf darunter.

Baby schlafen am besten und sichersten in einem passenden Babyschlafsack. Diese gibt es in verschiedenen Längen und Ausführungen, je nach Größe, Temperatur und Jahreszeit. Es ist sehr wichtig, den Schlafsack immer der Größe des Kindes entsprechend zu verwenden. Rund 10 bis 15 cm freier Raum von den Füßen zum Ende gelten als ideal. Des Weiteren sollte das Kind nicht in den Schlafsack hineinrutschen können.

Verständlicherweise willst du es deinem Baby am liebsten schön warm und gemütlich machen, so wie du es auch selbst am liebsten hast. Ein zu warmes Schlafklima ist bei Babys aber alles andere als gut. Es kann zu Überhitzungen und Atemrückstau kommen. Felle, Heizdecken oder vor allem Wärmflaschen haben nichts in Babys Bett verloren, allein schon wegen der Verbrühungsgefahr.

Dein Baby schläft am Besten, wenn es ihm nicht zu warm und nicht zu kalt ist. Achte auf ausreichende Kleidung, die aber nicht zu dick sein sollte. Ein Strampler oder ein Schafanzug unter dem Schlafsack reichen in der Regel aus.

Gefahrenquellen im Babybett

Decken, Mützen, Stofftiere und Felle sind nur einige der Gefahrenquellen für den Plötzlichen Kindstod im Babybett

Erst wenn das Kind älter und aus den gängigen Schlafsackgrößen herausgewachsen ist, kann auf Decken zurückgegriffen werden. Diese sollten nicht zu dick sein. Auch ein dünnes Kissen kannst du wählen, wenn dein Kind etwas älter geworden ist.

Auf Nestchen und Spielzeug im Bett verzichten

Baby im Bett mit grünem Nestchen
Nestchen im Bett sehen meist chig aus, können aber die Atmung des Babys behindern

Natürlich, Nestchen, Himmel und Co. sehen schön aus. Dennoch solltest du hierauf verzichten, zu groß sind die damit verbundenen Gefahren. Die Luftzirkulation wird stark eingeschränkt, die Kleinen können mit dem Gesicht hineingeraten und schlecht Luft bekommen oder gar ersticken.

Spielzeuge, Schnullerketten und Kuscheltiere sollten ebenfalls keinen Platz im Babybett bekommen. Stofftiere auf dem Gesicht können das Atmen stören. Schnullerketten können sich im Schlaf um den Hals legen. Ein Schnuller ohne Kette ist natürlich vollkommen in Ordnung.

Keine Haustiere

Haustiere gehören auf keinen Fall ins Baby- oder Kinderbett. Durch ein Tier im Bett kann es zu Überhitzungen kommen. Außerdem neigen Mietze und Co. gerne dazu, sich auf das Kind zu legen, wodruch auch hier Erstickungsgefahr besteht.

Das Pucken

Mädchen in rosa Tuch gepuckt
Eng in ein Tuch gepuckt

Viele Babys fühlen sich in den ersten Wochen und Monaten auch in einer Wiege oder einem Stubenwagen noch verloren. In Mamas Bauch war es eng, es gab kaum Platz zum Bewegen.

Ein ähnliches Gefühl kannst du deinem Baby durch das sogenannte Pucken geben. Hier wird das Kind eng in ein Tuch gebunden, so dass es Hände, Arme und auch Beine kaum bewegen kann. Eng eingebunden wird es dann meist an die Enge in Mamas Bauch erinnert. Viele Babys beruhigen sich so schneller und können auch besser und ruhiger schlafen. Deine Hebamme kann dir das Pucken in Ruhe zeigen und erklären.

Baby im Familienbett?

Viele Eltern wollen ihr Baby am liebsten auch nachts ganz nah bei sich haben. Und für die stillende Mutter ist es natürlich besonder praktisch, das Baby mit im Familienbett zu haben.

Viele Experten befürworten das Schlafen bei Mama und Papa im Bett sogar. Allerdings sollten einige Regeln bei der Bettenteilung beachtet werden:

  • Das Bett sollte groß genug sein; Sofa, Wasserbett oder zu kleine Betten sind nicht geeignet
  • Beide Eltern sollten Nichtraucher sein
  • Das Baby sollte sicher liegen und nicht herausfallen können
  • Auch im Familienbett sollte das Baby in Rückenlage und mit Schlafsack schlafen
  • Die Eltern sollten zu 100 Prozent für das Baby da sein können und sich bewusst sein, dass ihr Baby mit im Bett befindet; wer Alkohol getrunken hat oder gar Drogen oder starke Medikamente eingenommen hat, ist hierzu eventuell nicht mehr in der Lage
  • Das Kind niemals alleine im Elternbett liegen lassen
  • Darauf achten, dass das Baby nicht unter Decke oder Kissen der Eltern rutschen kann
Eltern mit Baby im Bett
Viele Eltern lieben es, ihr Baby auch nachts in ihrer Mitte zu haben

Bildnachweise

  • sleeping baby © GraphicHead - www.fotolia.de
  • Children's Room © nyul - www.fotolia.de
  • Choosing mattress and bed. © geografika - www.fotolia.de
  • Sleeping baby on back in sleeping bag © Nik - www.fotolia.de
  • baby boy smiling in crib © Johanna Goodyear - www.fotolia.de
  • Newborn Baby Girl Sleeping in Bowl © katrinaelena - www.fotolia.de
  • Mother father and baby child on a white bed. © pololia - www.fotolia.de
  • awaiting baby kinderbett © detailblick-foto - www.fotolia.de
  • Close up of baby's room, tent and mountain © denisismagilov - www.fotolia.de
  • Cute newborn baby girl lying in the bed. 2 month old child in owl hat sleeping on blue blanket with stars © candy1812 - www.fotolia.de
  • Carefree sleep little baby with a soft toy on the bed © Alexandr Vasilyev - www.fotolia.de
  • sleeping newborn © Dalia Drulia - www.fotolia.de

Autor:

Baby-Vornamen-Redaktion - Artikel vom

Auch interessant