Ungeeignete Lebensmittel im ersten Lebensjahr

Tabus auf dem Babyteller

Bei der Einführung der Beikost müssen Eltern auf ein paar Dinge achten. Einige Lebensmittel sind für Säuglinge ungeeignet oder sogar verboten.

Nahaufnahme Baby wird mit Brei auf Löffel gefüttert

Mit rund einem halben Jahr fängt für die meisten Babys die Zeit der Beikost an. So langsam werden die Kleinen dann an die verschiedenen Lebensmittel herangeführt. Das bedeutet aber nicht, dass Euer Kind von jetzt auf gleich alles essen kann und darf, was auch ihr esst. Die ersten Breie bestehen aus Gemüse, später kommen Kartoffeln und etwas Fleisch hinzu.

Die Einführung der Beikost sollte so schonend und langsam wie möglich erfolgen. Unbedingt beachten solltet Ihr, dass es einige Lebensmittel gibt, die für Euer Kind im ersten Lebensjahr tabu sein sollten.

Schritt für Schritt an den Familientisch

Wichtig zu wissen, Babys Immunsystem ist noch nicht vollständig entwickelt, ebenso sein Verdauungstrakt. Bestimmte Keime und Erreger, die Erwachsenen nichts mehr anhaben können, können dem kleinen Organismus noch stark schaden. Umso wichtiger, bei der Ernährung eines Babys unter einem Jahr genau zu wissen, was gut tut, was gesund ist und was auf keinen Fall auf den Breiteller sollte.

Grüner Babybrei
Brei aus Brokkoli und Kartoffeln

Wie lange Ihr Euer Kind neben der Beikost noch mit dem Fläschchen versorgt bzw. das Kind gestillt wird, ist in der Regel eine individuelle Entscheidung. Achtet hier auf die Bedürfnisse und die Fortschritte Eures Kindes. In der Regel werden nach und nach die Milchmahlzeiten durch die Beikost ersetzt. Viele Kinder aber trinken noch lange nach ihrem ersten Geburtstag eine oder auch zwei Flaschen Milch oder werden noch gestillt. Und das ist auch vollkommen in Ordnung. Jedes Kind ist anders, hat seinen eigenen Rhythmus und entscheidet meist selbst, ab wann es vollständig auf feste Nahrung umsteigen möchte.

Ab einem Jahr, so die Empfehlung vieler Kinderärzte und Experten, dürfen die Kleinen ganz normal mit den Eltern und der Familie mitessen. Hier gilt dann: es ist recht was schmeckt. Achten solltet Ihr aber auch dann noch darauf, dass zu viel Zucker, Fett und Co. weder für Euch noch für Euer Kind wirklich gesund sind. Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung, die Spaß macht und schmeckt.

Ungeeignete und verbotene Lebensmittel

Langsam beginnt rund um den sechsten Lebensmonat das Beifüttern. Doch längst nicht alle Lebensmittel sollten auf dem Teller Eures Kindes landen. Folgende Lebensmittel sollten während des ersten Lebensjahres in jedem Fall tabu sein:

Honig

Fließender Honig

Was später als lecker und sehr gesund gilt, kann für Euer Baby sehr gefährlich werden. Im Honig können Bakterien enthalten sein, die bei Kindern unter einem Jahr zu gefährlichen Darminfektionen führen können. Im schlimmsten Fall können die Kleinen hieran sogar sterben.

Im ersten Lebensjahr daher unbedingt auf Honig verzichten. Egal ob im Brei oder pur, Honig sollte auf keinen Fall auf Babys Speiseplan stehen.

Kuhmilch und Kuhmilchprodukte

Verschiedene Milchprodukte auf einem Tisch

Natürlich, Milch und Milchprodukte sind gesund und sollten auf dem Speiseplan nicht fehlen. Unter einem Jahr aber können Milch und Milchprodukte schädlich sein. Das Eiweiß kann den Nieren schaden, und auch das Verdauungssystem kann sehr empfindlich reagieren.

Ab ca. einem Jahr können die Kleinen dann langsam und Schritt für Schritt an die Kuhmilch herangeführt werden. Zuvor sollte auf Muttermilch und spezielle Babymilch zurückgegriffen werden.

Rohe Lebensmittel

Wurstsorten auf Holzbrett

Auf Rohmilchprodukte, rohe Eier, rohes Fleisch, Sushi und Co. solltet Ihr bei Eurem kleinen Schatz auf jeden Fall auch verzichten. Auch hierin können Keime und Bakterien schlummern, die dem Kind sehr gefährlich werden und zu lebensbedrohlichen Situationen führen können.

Bestimmte Gemüsesorten und Blattsalat

Hülsenfrüchte wie Linsen und Erbsen

Jetzt werdet Ihr Euch vielleicht wundern, denn eigentlich gelten Gemüse und Salat doch als sehr gesund und wichtig. Und ja, so ist es auch. Für Babys und Kleinkinder aber sind diverse Gemüsesorten nicht empfehlenswert.

Auberginen sind häufig nikotinbelastet, einige Gemüsesorten wie Kohl, Linsen oder Erbsen können stark blähen. Beim Gemüse sind Karotten, Pastinaken oder Kürbis die beste Wahl.

Blattsalate können die Kleinen meist noch nicht gut kauen, die Gefahr ist groß, dass sie sich verschlucken. Gut geeignet sind hier eher Gurken und Tomaten als Salat.

Kaltgepresste Öle

Öl fließt auf Löffel

In den meisten Beikostrezepten steht, dass der Brei mit Öl gemischt werden soll, da nur so alle Vitamine und Nährstoffe gut aufgenommen werden können. Verzichten solltet Ihr hier aber unbedingt auf kaltgepresste Öle. Die hier drin eventuell enthaltenen Schadstoffe können die kleine Leber stark belasten.

Fleisch, Fisch und Wurstwaren

Thunfisch in der Dose

Fleisch und Fisch sind durchaus sinnvoll auf dem Speiseplan der Kleinen. Eisen und Omega-3 sind wichtig für die Entwicklung. Achten solltet Ihr aber darauf, dass Fleisch und Wurst nicht zu viel Fett enthalten.

Bei Fisch sollte es natürlich kein roher Fisch sein, und auch auf Thunfisch oder Schwertfisch solltet Ihr verzichten, da diese Fischsorten nicht selten mit Quecksilber belastet sind.

Zucker

Weißer Zucker

Zucker macht viele Speisen besonders lecker, und in vielen Lebensmitteln ist Zucker von Natur aus enthalten. Bei Eurem Baby solltet Ihr aber unbedingt darauf achten, dass es nicht zu viel Zucker zu sich nimmt. Das gilt besonders im ersten Lebensjahr, aber auch später ist hier weniger meist besser.

Obst ist natürlich erlaubt, aber auch hier solltet Ihr lieber auf Sorten zurückgreifen, die verhältnismäßig wenig Zucker beinhalten. Oft gilt, je knackiger desto besser also zuckerärmer das Obst. Aber auch Erdbeeren haben weniger Zucker als viele andere Obstsorten.

Unbedingt achten sollten Ihr auf künstliche Zuckerarten. Auch diese haben nichts im Essen Eures Kleinkindes verloren und schaden mehr als sie nützen.

Süßigkeiten wie Schokolade, Gummibärchen und Co. sollten bei Babys und Kleinkindern überhaupt keine Rolle spielen.

Zuckerhaltige Getränke

Apfelschorle

Zucker schadet den Zähnen, auch und erst Recht beim Trinken. Gebt Eurem Kind nach Möglichkeit Wasser und ungesüßte Tees. Ab und zu Saftschorlen sind in Ordnung, aber auf keinen Fall aus der Nuckelflasche und zum Dauernuckeln.

Säfte sollte ohne Zuckerzusatz verwendet und stark verdünnt werden. Limo, Cola und Co. brauchen Babys und Kleinkinder noch nicht. Und, was sie noch nicht kennen, können sie weder verlangen noch vermissen.

Salz und Gewürze

Verschiedene Gewürze

Kinder haben noch einen anderen Geschmackssinn als Erwachsene. So braucht Euer Kind bei der Beikost auch erst einmal kein Salz und keine Gewürze. Diese können Bauchschmerzen verursachen, Salz kann außerdem die Nieren beeinträchtigen.

Erst nach und nach langsam etwas Würzen. Und auch dann, wenn das Kind am Familientisch mitisst, lieber etwas weniger würzen, und später selbst nachwürzen.

Nüsse

Verschiedene Nusssorten

Früher hieß es oft, Nüsse seien wegen der hohen Allergiegefahr tabu. Heute aber gilt dies als überholt.

Ganze Nüsse solltet Ihr Eurem Kind unter einem Jahr dennoch auf keinen Fall geben. Erst, wenn Ihr sicher seid, dass das Kind diese gut kauen kann, solltet Ihr den ersten Versuch wagen. Ansonsten besteht die Gefahr des Verschluckens.

Säurehaltige Lebensmittel

Halbierte Ananas

Viele Lebensmittel enthalten Säure, zum Beispiel Obstsorten wie Ananas und Zitrusfrüchte. Achtet darauf, solche Lebensmittel nur in Maßen zu verwenden, sonst kann Babys Po schnell wund werden.

Wenn die Angst vor Allergien die Ernährung bestimmt

Viele Allergien sind auf Lebensmittel zurückzuführen. Früher hieß es deshalb nicht selten, dass man bei den Kleinen auf bestimmte Lebensmittel verzichten sollte, um so das Allergierisiko möglichst gering zu halten. Nüsse, Zitrusfrüchte oder auch bestimmte Fischsorten galten hier unter anderem als bedenklich.

Heute aber weiß man, dass der Verzicht auf eventuell allergiefördernde Lebensmittel keinen Sinn macht. Im Gegenteil, Kinder, die alles bekommen und essen dürfen, die langsam und schonend an die diversen Lebensmittel herangeführt werden, leiden seltener an Allergien und Unverträglichkeiten.

Wenn Ihr aber dennoch den Verdacht habt, dass Euer Kind unter einer Allergie oder einer Unverträglichkeit leiden könnte, solltet Ihr das unbedingt mit dem Kinderarzt besprechen. Kein Kind ist davor zu 100 Prozent geschützt, treffen kann es jeden. Bei Unsicherheiten kann Euch der Kinderarzt in jedem Fall mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Baby wird mit Brei gefüttert
Aus purer Angst vor möglichen Nahrungsmittelallergien sollte nicht vorsorglich auf bestimmte Lebensmittel verzichtet werden

Künstliche und unnötige Inhalts- und Zusatzstoffe

Am Besten für Euer Kind ist es natürlich, wenn Ihr frische Lebensmittel verwendet und selber kocht. Aber auch diverse Baby-Fertiggerichte, Gläschen und Co. können natürlich bedenkenlos gegeben werden.

In jedem Fall solltet Ihr darauf achten, dass möglichst natürliche Zutaten ohne unnötige Inhalts- und Zusatzstoffe auf den Kinderteller kommen. Geschmacksverstärker, Glutamat, Farbstoffe, künstliche Aromen oder Konservierungsstoffe braucht kein Kind.

Babybrei im Gläschen
Fertiger Babybrei aus dem Gläschen enthält sind in der Regel keine unnötigen Inhaltsstoffe

Den Speiseplan durch Getreideprodukte sinnvoll ergänzen

Getreideprodukte und Babyernährung, lange sollten diese Begriffe nicht zusammenpassen. Getreide galt als schwer verdaulich, stand im Verdacht, für spätere Diabeteserkrankungen mit verantwortlich zu sein. Und auch eventuelle Glutenunverträglichkeiten wurden damit in Verbindung gebracht, dass zu früh Getreideprodukte verzehrt wurden.

Auch diese Thesen gelten heute als überholt. Die frühkindliche Ernährung hat nichts mit der späteren Altersdiabetes zu tun. Kinder, die langsam an Getreideprodukte herangeführt werden, entwickeln weniger Unverträglichkeiten, der Körper lernt, die Getreideprodukte zu verdauen und zu verwerten. Es macht also durchaus Sinn, Euer Kind ab rund einem Dreivierteljahr langsam mit den ersten Getreideprodukten vertraut zu machen.

Loses Getreide und Schild mit der Aufschrift Gluten
Ab dem vierten Monat dürfen ruhig auch glutenhaltige Lebensmittel gefüttert werden

Bildnachweise

  • Bébé en train de manger © AlexQ - www.fotolia.de
  • Broccoli and Spinach Baby Food Puree © Monkey Business - www.fotolia.de
  • wild honey © Liv Friis-larsen - www.fotolia.de
  • Dairy products. Sour cream, milk, cheese, egg, yogurt and butter © karandaev - www.fotolia.de
  • Affettati misti serviti sul tagliere di legno © vpardi - www.fotolia.de
  • legumes on wood, closeup, background © davidetrolli - www.fotolia.de
  • gesundes öl - flüssiges gold © emmi - www.fotolia.de
  • Teller Dosenfisch © photocrew - www.fotolia.de
  • white sugar cubes on wooden surface © Diana Taliun - www.fotolia.de
  • Apfelsaftschorle einschenken © SBH - www.fotolia.de
  • Superfoods © baibaz - www.fotolia.de
  • assorted nuts © M.studio - www.fotolia.de
  • slit pineapple © Valentin Mosichev - www.fotolia.de
  • Mother feeding baby © Monkey Business - www.fotolia.de
  • Baby food © victoria p. - www.fotolia.de
  • Unverträglichkeit © photocrew - www.fotolia.de

Autor:

Baby-Vornamen-Redaktion - Artikel zuletzt überarbeitet am

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