Drei-Tage-Fieber erkennen und behandeln

Fieber und Ausschlag

Erst Fieber, dann Hautausschlag am ganzen Körper - typische Anzeichen für das Dreitagefieber. Erfahre hier, wie sich die Krankheit bemerkbar macht und wie sie behandelt wird.

Schlafendes Kleinkind mit grünem Schnuller, im Vordergrund wird ein Fieberthermometer gehalten

Auslöser und Übertragung

Beim Drei-Tage-Fieber (Synonyme: Dreitagefieber, Exanthema subitum) handelt es sich um eine Infektion durch Viren. Zwei verschiedene Arten der Herpesviren können dieses Fieber verursachen.

In der Regel werden diese Viren über den Speichel bzw. per Tröpfcheninfektion weitergegeben. Hier kann auch schon ein Husten oder ein Niesen ausreichen, um das Virus weiterzugeben.

Im Gegensatz zu vielen anderen Erkrankungen ist das Drei-Tage-Fieber nicht auf eine bestimmte Saison oder Jahreszeit beschränkt. Der Virus ist ganzjährig aktiv und unterwegs. Die Kleinen können sich also immer mit dem Fieber anstecken.

Rote Herpes-Viren
Auslöser des Drei-Tage-Fiebers sind Herpesviren

Meist erkranken Babys und Kleinkinder zwischen 6 und 24 Monaten an dem Drei-Tage-Fieber. Bis zum vollendeten 2. Lebensjahr haben fast alle Kinder das Fieber durchlaufen. Vor dem 6. Lebensmonat haben die Kleinen in der Regel noch einen Nestschutz, so dass die Krankheit hier eher selten auftritt.

Nicht immer muss eine Infektion bemerkbare Symptome hervorrufen. So kann es auch sein, dass sich Euer Kind bereits mit dem Virus infiziert hatte, ohne dass Ihr es bemerkt habt oder dass es zu Fieber oder ähnlichem kam.

Wer das Fieber einmal hatte, erkrankt in der Regel kein zweites Mal daran. Erwachsene bekommen daher nur sehr selten das Drei-Tage-Fieber, meist nur dann, wenn aus einem bestimmten Grund das Immunsystem stark geschwächt ist.

Auch wer nicht aktiv erkrankt ist, kann dennoch Träger und Überträger dieses Virus sein. Die Inkubationszeit beläuft sich auf einen Zeitraum zwischen 5 und 15 Tagen.

Symptome

Fieber

Das wichtigste und charakteristische Symptom für das Drei-Tage-Fieber ist ein plötzlich auftretendes Fieber zwischen 39 und 41 Grad Celsius. Zunächst sind die Eltern meist verwundert, weil dem Kind auf den ersten Blick sonst nichts weiter fehlt.

Wie der Name schon verrät, dauert das Fieber meist drei Tage, kann aber auch bis zu fünf Tage anhalten. So schnell wie es gekommen ist, so schnell geht das Fieber meist auch wieder.

Fieberthermometer zeigt 40,3 Grad Celsius an
Nicht selten übersteigt das Fieber die 40-Grad-Marke

Wissenswert: Die normale Körpertemperatur bei Babys und Kleinkindern liegt meist zwischen 36,5 und 37,5 Grad Celsius. Ab einer Körpertemperatur von 37,5 sprechen Ärzte dann von erhöhter Temperatur. 38 und mehr bedeuten in der Regel Fieber, ab 39/39,5 Grad Celsius wird von hohem Fieber gesprochen.

Hautausschlag

Klingt das Fieber langsam ab, kommt meist ein zweites sehr eindeutiges Symptom zum Vorschein. Rund ein Viertel der Kinder bekommen jetzt einen Hautausschlag (Exanthem), der zunächst nur den Körperstamm (Brust, Bauch, Rücken) und den Nacken betrifft. Später können dann auch Arme und Beine betroffen sein, seltener das Gesicht. Meist ist der Ausschlag feinfleckig und hellrot.

Kleiner Junge mit Hautausschlag am ganzen Körper
Der Ausschlag auf Brust und Bauch ist fleckig

Weitere Begleiterscheinungen

Nicht selten sind keine weiteren Beschwerden zu verzeichnen. Beim Drei-Tage-Fieber können dennoch weitere Symptome auftreten, zum Beispiel:

  • Husten
  • Erbrechen
  • Geschwollen Lymphknoten am Hals
  • Darmentzündungen
  • Gerötetes Trommelfell
  • Geschwollene Augenlider
  • Bei Säuglingen kann sich die Fontanelle vorwölben

Häufig ähneln die Symptome einer Erkältung oder Grippe. Sind die Kinder schon größer, oder hat es doch einen Erwachsenen erwischt, so können die Symptome auch dem Pfeifferschen Drüsenfieber ähneln.

Diagnose

Da Kinder schnell einmal Fieber bekommen, und beim Drei-Tage-Fieber nicht immer weitere Symptome auftreten müssen, ist eine eindeutige Diagnose für Laien nicht immer leicht. Viele ähnliche Erkrankungen können ebenfalls vorliegen. Der Kinderarzt wird den Verlauf daher sehr genau hinterfragen und sich so ein Bild machen. Auch Blutuntersuchungen und Untersuchungen von Urin und Speichel können bei der Diagnose helfen.

Treten die typischen Symptome und Verläufe auf, und ist das Kind im entsprechenden Alter, fällt einem erfahrenen Kinderarzt die Diagnose aber meist recht leicht. An folgenden typischen Punkten kann er seine Diagnose fest machen:

  • Ist das Fieber sehr plötzlich aufgetreten?
  • Kam der Ausschlag nach dem Fieber? (umgekehrt ist es zum Beispiel bei den Masern)
  • Gab es vorher Symptome wie Husten oder Schnupfen? Dies spricht dann gegen die Diagnose Drei-Tage-Fieber, da hier meist das Fieber das erste Symptom ist
  • Wie lange besteht das Fieber, wie lange der Ausschlag? (das Fieber hält sich meist drei Tage, der Ausschlag rund zwei Tage)
Ärztin hört Kind mit einem Stethoskop ab
Untersuchung beim Kinderarzt

Behandlung

Hat der Kinderarzt bei Eurem Kind das Drei-Tage-Fieber diagnostiziert, so wird hier in der Regel rein symptomatisch behandelt.

  • Wickel können das Fieber senken, ebenso dünne Kleidung
  • Auch kann nach Rücksprache mit dem Arzt ein fiebersenkendes Medikament verabreicht werden
  • Viel trinken ist außerdem jetzt sehr wichtig für das Kind

Ansonsten braucht ein einfacher Verlauf des Fiebers keine weitere Behandlung. Nach ein paar Tagen ist der Spuk in der Regel wieder vorbei.

Komplikationen und Prognose

In der Regel haben Kinder, die sich mit dem Drei-Tage-Fieber angesteckt haben, eine sehr gute Prognose. Meist verläuft die Infektion problemlos und heilt schnell aus. Es sind keine Folgeschäden zu erwarten.

In seltenen Fällen aber kann das Drei-Tage-Fieber auch kompliziert verlaufen. Lungenentzündungen oder Hirnhautentzündungen können auftreten und zu Problemen führen. Dann ist natürlich ein schnelles handeln wichtig, damit die Krankheit vollständig ausheilen kann.

Auch Erwachsene oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können einen schwereren Krankheitsverlauf haben.

Fieberkrampf

Rund ein Drittel der Kinder, die am Drei-Tage-Fieber erkranken, hat im Zuge der Erkrankung einen sogenannten Fieberkrampf. Man geht davon aus, dass der Körper so auf den schnellen anstieg der Körpertemperatur reagiert. Die Kinder

  • verlieren das Bewusstsein und
  • zucken mit Armen und Beinen.

Natürlich wirkt ein solcher Fieberkrampf auf die Eltern erst einmal sehr erschreckend. Dennoch ist es wichtig, dass Ihr als Eltern in solch einem Fall die Ruhe bewahrt.

Am Besten legt Ihr Euer Kind dann flach auf den Boden und bleibt bei ihm, bis der Krampf vorbei ist. In jedem Fall solltet Ihr einen Arzt zu Rate ziehen, der Euch dann mit Rat und Tat zur Seite steht. In der Regel bleibt ein solcher Fieberkrampf ohne Folgen.

Anwendung eines Wadenwickels bei Fieber

Zusammenfassung

  • Beim Drei-Tage-Fieber handelt es sich um eine virale Kinderkrankheit
  • Erwachsene sind nur selten betroffen
  • Die meisten Kinder erleben diese Infektion zwischen dem 6. und dem 24. Lebensmonat
  • Das Fieber verläuft meist harmlos
  • Die Erkrankung ist aber hoch ansteckend und unangenehm
  • Typisch sind das plötzlich auftretende Fieber und der Ausschlag nach dem Abklingen des Fiebers
  • Behandelt wird in erster Linie symptomatisch
  • Folgeschäden sind in der Regel nicht zu erwarten
  • Eine Ansteckung ist normalerweise einmalig

Übrigens: Impfen kann man gegen das Drei-Tage-Fieber nicht. Hier liegen keine wirksamen Immunglobuline vor.

Bildnachweise

  • Pediatra misura la temperatura del bimbo © i-photo.it - www.fotolia.de
  • Herpes Virus - 3d Render © fotoliaxrender - www.fotolia.de
  • enfant malade © Marc Roche - www.fotolia.de
  • Sick boy child © Stacy Barnett - www.fotolia.de
  • Eine Kinderärztin hört ein Kind mit einem Stethoskop ab © athomass - www.fotolia.de
  • Erste Hilfe. Wadenwickel gegen Fieber © Henrie - www.fotolia.de
  • Blonde Mutter gibt ihrer Tochter das Fläschchen © mmphoto - www.fotolia.de
  • Krankes Kind mit Wadenwickel © photophonie - www.fotolia.de
  • Package of suppository on white background © g215 - www.fotolia.de

Autor:

Baby-Vornamen-Redaktion - Artikel zuletzt überarbeitet am

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