Plattdeutsche Vornamen

Hier findest du typisch plattdeutsche Vornamen für Jungen und Mädchen. Aus der plattdeutschen Sprache hervorgegangene Namen ebenso wie Babynamen, die im plattdeutschen Sprachraum weit verbreitet sind.

Plattdeutsche Vornamen

Die plattdeutsche Sprache und ihre Kultur

Im Norden Deutschlands gibt es zahlreiche Regionen, in denen noch Plattdeutsch gesprochen wird. Eltern geben ihren Kindern plattdeutsche Vornamen.

Wie unterscheiden sich diese von den anderen deutschen Namen?

Was ist überhaupt die Beziehung zwischen Plattdeutsch und Hochdeutsch?

Handelt es sich dabei um unterschiedliche Sprachen?

Und wie ist der historische und kulturelle Hintergrund des Plattdeutschen zu sehen?

Heute gibt es nicht mehr viele Leute, die Plattdeutsch als Muttersprache sprechen und deswegen geht auch das Wissen darum, sowie auch das Wissen um die plattdeutschen Vornamen immer mehr verloren.

Plattdeutsch wird vor allem in den Gebieten nördlich der Mittelgebirge, in der norddeutschen Tiefebene, gesprochen. Platt, wie es abgekürzt heißt, geht auf westgermanische Dialekte zurück, aus denen sich das Niederdeutsch entwickelte. Plattdeutsch sind also Varianten des Niederdeutschen, während im Süden das Oberdeutsche dominierte, das vor allem das Althochdeutsche beeinflusste. Die niederdeutschen Dialekte begannen erst später, einen Einfluss auf die gesamtdeutsche Sprache auszuüben.

Das Niederdeutsche ist eng mit dem Altsächsischen verbunden. Unter Sprachwissenschaftlern gibt es noch keine Einigung, welche Unabhängigkeit die plattdeutschen Dialekte besaßen. Das Altsächsische löste sich im Hochmittelalter auf, genauso wie andere niederdeutsche Formen, z. B. das Friesische. Sie wurden durch Weiterentwicklungen ersetzt. Dies gilt auch für die westgermanisch geprägten Platt-Dialekte. Das Platt hielt sich in vielen Teilen Nord- und Westdeutschlands erheblich länger und bildete die Grundlage für die dortigen Dialekte. So wird Platt oft einfach als Synonym für eine lokale Mundart, z. B. das westfälische Platt, verwendet.

Die plattdeutschen Dialekte waren im Frühmittelalter mit den spätgermanischen Gruppen, vor allem mit den Altsachsen, verbunden. Das Altsächsische beeinflusste diese Dialekte, ohne dass diese jedoch in diesem aufgingen. Die meisten Sachsen waren in der Völkerwanderungszeit bereits ausgewandert, sodass die verbliebenen Sachsen sprachlich auch Elemente anderer umgebender germanischer Gruppen aufnahmen. Auf diese Weise bildete sich ein Dialektkontinuum, also eine Gruppe lokaler Sprachen, die zwar verwandt, aber nicht mehr richtig untereinander verständlich waren.

Westlich des Rheins entwickelten sich aus diesen niederdeutschen Gruppen unter Einfluss friesischer Elemente, aber auch fränkischer und skandinavischer das Niederländische. Plattsprecher könnten theoretisch sogar das Englische leichter verstehen. Diese Dialektgruppen wurden ab dem 16. Jahrhundert zugunsten der hochdeutschen Sprache weitestgehend aufgegeben.

Regional gab es aber noch bis weit ins 20. Jahrhundert Sprecher dieser Dialekte. Im 20. Jahrhundert bürgerte sich aber auch umgangssprachlich der Begriff Platt als Synonym für Mundart im Allgemeinen ein. So werden auch Hessisch oder sogar süddeutsche Dialekte manchmal als Platt bezeichnet, obwohl sie keine niederdeutschen Varianten sind. Reines Platt gibt es nur nördlich der Mittelgebirgsschwelle.

Namensgebung im Plattdeutschen

Die plattdeutschen Vornamen unterscheiden sich deswegen untereinander, weil Platt keine Sprache, sondern ein Bündel an Dialekten darstellt. Je nach Region entstanden dann Varianten. Dies konnte sogar schon von Dorf zu Dorf passieren. Die Vornamen orientieren sich aber meist an den spätgermanisch-frühdeutschen Bräuchen.

Bis in die heutige Zeit gaben Eltern ihren Kindern Namensvarianten, die sich regional unterschieden, aber die gleiche Bedeutung hatten. Mit dem Durchsetzen des Hochdeutschen wurde dies jedoch weitestgehend aufgegeben. Heute geben Eltern ihren Jungs und Mädels nur selten Dialektformen aus dem Platt. Im Niederländischen, das sich aus dem Platt entwickelt hat, haben sich aber noch sehr viele Varianten erhalten.

Plattdeutsche Vornamen von A bis Z

Alle plattdeutschen Vornamen in einer alphabetischen Liste von A wie Alderk bis Z wie Wilm. Mit Informationen zur Bedeutung, Herkunft, Sprache und Beliebtheit.

Name Bedeutung / Sprache Beliebtheit
Alderk Friesische Variante des alten deutschen Namens Adalrich mit der Bedeutung "der edle Herrscher".
  • Althochdeutsch
  • Friesisch
  • Niederdeutsch
  • Plattdeutsch
27 Stimmen
1 Kommentar
Carsten Niederdeutsche Form von Christian mit der Bedeutung "der Christ" oder "Anhänger Christi".
  • Altgriechisch
  • Dänisch
  • Deutsch
  • Niederdeutsch
  • Norddeutsch
  • Plattdeutsch
8922 Stimmen
65 Kommentare
Femke Ein alter friesischer Vorname, der soviel wie "das kleine Mädchen" bedeutet.
  • Altfriesisch
  • Altgriechisch
  • Althochdeutsch
  • Friesisch
  • Niederdeutsch
  • Niederländisch
  • Ostfriesisch
  • Plattdeutsch
6123 Stimmen
129 Kommentare
Imke Niederdeutsche und friesische Koseform von Irma und Imma mit der Bedeutung "die Allumfassende" oder "die Große".
  • Althochdeutsch
  • Friesisch
  • Holländisch
  • Niederdeutsch
  • Niederländisch
  • Norddeutsch
  • Ostfriesisch
  • Plattdeutsch
486 Stimmen
149 Kommentare
Jasper Der Name gilt als eine niederländische, friesische sowie englische Variante von Kaspar. Seine Bedeutung ist "der Verwalter der Schätze" oder "der Schatzmeister".
  • Altpersisch
  • Englisch
  • Friesisch
  • Holländisch
  • Niederdeutsch
  • Niederländisch
  • Plattdeutsch
9890 Stimmen
229 Kommentare
Jutte Eine niederdeutsche Koseform von Judith mit der Bedeutung "die Frau aus Judäa".
  • Althebräisch
  • Deutsch
  • Niederdeutsch
  • Ostfriesisch
  • Plattdeutsch
27 Stimmen
2 Kommentare
Karsten Niederdeutsche Form von Christian mit der Bedeutung "der Christ" oder "Anhänger Christi".
  • Altgriechisch
  • Deutsch
  • Niederdeutsch
  • Norddeutsch
  • Plattdeutsch
412 Stimmen
35 Kommentare
Kersten Eine niederdeutsche Variante von Christian/Christina mit der Bedeutung "der/die Anhänger/in Christi".
  • Altgriechisch
  • Deutsch
  • Lateinisch
  • Niederdeutsch
  • Ostfriesisch
  • Plattdeutsch
113 Stimmen
28 Kommentare
Meike Meike: nordfriesische Form von Maria Mut, Widerspenstigkeit, Fruchtbarkeit, in manchen Gegenden Niedersachsens entspricht Meike dem plattdeutschen Wort für Mädchen.
  • Althebräisch
  • Friesisch
  • Holländisch
  • Niederdeutsch
  • Plattdeutsch
543 Stimmen
130 Kommentare
Neelke Friesische Koseform von Cornelia mit der Bedeutung "die aus dem Geschlecht der Cornelier Stammende" oder "die Gehörnte".
  • Belgisch
  • Deutsch
  • Flämisch
  • Friesisch
  • Lateinisch
  • Niederländisch
  • Norddeutsch
  • Nordfriesisch
  • Ostfriesisch
  • Plattdeutsch
  • Römisch
44 Stimmen
1 Kommentar
Nela Friesische Kurzform von Cornelia mit der Bedeutung "die aus dem Geschlecht der Cornelier Stammende" oder "die Gehörnte", aber auch Kurzform verschiedener Namen, die auf -nela enden.
  • Friesisch
  • Lateinisch
  • Niederdeutsch
  • Norddeutsch
  • Nordfriesisch
  • Ostfriesisch
  • Plattdeutsch
  • Römisch
960 Stimmen
87 Kommentare
Nele Friesische Kurzform von Cornelia mit der Bedeutung "die aus dem Geschlecht der Cornelier Stammende" oder "die Gehörnte".
  • Deutsch
  • Friesisch
  • Lateinisch
  • Niederdeutsch
  • Norddeutsch
  • Nordfriesisch
  • Ostfriesisch
  • Plattdeutsch
  • Römisch
18779 Stimmen
1158 Kommentare
Ocke Eine verselbstständigte friesische Kurzform von Namen die mit "Ot-" anfangen. Der Name bedeutet somit wörtlich übersetzt "der Reiche", "der Besitzende" und "der Erbe".
  • Altdänisch
  • Althochdeutsch
  • Altnordisch
  • Deutsch
  • Friesisch
  • Niederdeutsch
  • Nordfriesisch
  • Plattdeutsch
110 Stimmen
1 Kommentar
Raik "Der Reiche", vom althochdeutschen Wort "rihhi" (mächtig, stark, fest, reich).
  • Althochdeutsch
  • Deutsch
  • Friesisch
  • Niederdeutsch
  • Norddeutsch
  • Plattdeutsch
8698 Stimmen
128 Kommentare
Sünne "Die Sonne", von niederdeutsch "sünne" (Sonne).
  • Deutsch
  • Friesisch
  • Niederdeutsch
  • Norddeutsch
  • Nordfriesisch
  • Ostfriesisch
  • Plattdeutsch
66 Stimmen
4 Kommentare
Wilm Eine westmünsterländische und plattdeutsche Form von Wilhelm. Die Bedeutung lautet "der willensstarke Verteidiger".
  • Althochdeutsch
  • Niederdeutsch
  • Norddeutsch
  • Plattdeutsch
141 Stimmen
10 Kommentare

Plattdeutsche Vornamen - 1-16 von 16

Plattdeutsche Jungennamen

Wenn du deinem Sohn einen typischen plattdeutschen Jungennamen geben möchtest, findest du hier eine tolle Auswahl schöner und beliebter männlicher Vornamen.

Beliebte plattdeutsche Jungennamen

Rangliste der beliebtesten plattdeutschen Jungennamen laut Baby-Vornamen-Ranking:

Rang Rang Name Beliebtheit
plattdeutsch gesamt Nur Einzelnamen Stimmen & Kommentare
1 46 Jasper
9890 Stimmen
229 Kommentare
2 60 Carsten
8922 Stimmen
65 Kommentare
3 67 Raik
8698 Stimmen
128 Kommentare
4 894 Karsten
412 Stimmen
35 Kommentare
5 1149 Wilm
141 Stimmen
10 Kommentare
6 1177 Kersten
113 Stimmen
28 Kommentare
7 1180 Ocke
110 Stimmen
1 Kommentar
8 1263 Alderk
27 Stimmen
1 Kommentar

Plattdeutsche Mädchennamen

Unsere Auswahl schöner und beliebter weiblicher Vornamen hilft dir hoffentlich dabei, einen typischen plattdeutschen Mädchennamen für deine Tochter zu finden.

Beliebte plattdeutsche Mädchennamen

Rangliste der beliebtesten plattdeutschen Mädchennamen laut Baby-Vornamen-Ranking:

Rang Rang Name Beliebtheit
plattdeutsch gesamt Nur Einzelnamen Stimmen & Kommentare
1 11 Nele
18779 Stimmen
1158 Kommentare
2 114 Femke
6123 Stimmen
129 Kommentare
3 660 Nela
960 Stimmen
87 Kommentare
4 852 Meike
543 Stimmen
130 Kommentare
5 889 Imke
486 Stimmen
149 Kommentare
6 1237 Kersten
113 Stimmen
28 Kommentare
7 1284 Sünne
66 Stimmen
4 Kommentare
8 1306 Neelke
44 Stimmen
1 Kommentar
9 1323 Jutte
27 Stimmen
2 Kommentare