Vornamen aus Asien

Entdecke typische Vornamen aus Asien, dem flächenmäßig größten Kontinent der Erde. Babynamen für Jungen und Mädchen, die in den Sprachräumen, Kulturen und Völkern des asiatischen Kontinents weit verbreitet sind.

Vornamen aus Asien

Asien, der größte und bevölkerungsreichste Kontinent der Erde, besitzt zugleich auch die größte Vielfalt an Sprachen und Kulturen. Die sprachliche Vielfalt schlägt sich auch auf die Traditionen bei der Namensvergabe nieder. Jungen und Mädchen in Asien erhalten je nach kulturellem Hintergrund für uns Europäer exotische und mysteriöse Namen. In manchen Kulturen Asiens gibt es mehrere Namen für eine Person, in anderen dagegen existieren nur wenige Personennamen, sodass viele denselben Namen führen.

Namensgebung in Asien

Die Namensgebung in Asien ist zu komplex, um sie vollständig hier alle aufführen zu können. Deswegen findet sich hier einfach eine kleine Rundreise vom Morgenland bis in den Fernen Osten, um die wichtigsten Länder und deren Sprachen sowie deren Namensgebung kennenzulernen. Wir teilen Asien am besten nach geografischen Großräumen auf und schauen, welche Namenstraditionen es dort gibt.

Vornamen der Sprachen und Länder Asiens

Namensgebung in Westasien

Westasien, auch Orient, Morgenland oder Naher Osten genannt, ist das Gebiet von der türkischen Halbinsel (Kleinasien) bis zum Roten Meer. Es umfasst vor allem die Staaten und Kulturen der arabischen Welt, die arabische Halbinsel und die Gebiete der jüdischen Kultur (Israel). Dieser Region kommt seit der Vorgeschichte eine große Bedeutung in der Vermittlung kultureller Leistungen vor. Hier entwickelte sich die älteste Landwirtschaft, die ersten Städte und der Fruchtbare Halbmond gilt auch als eine der ersten sesshaften Zentren der Menschheit überhaupt.

Mit dem Judentum, Christentum und Islam stammen drei der größten Weltreligionen aus dieser Region. Hebräisch und Arabisch sind die beiden Hauptsprachen im westlichen Bereich, während Persisch den östlichen Teil Westasiens dominiert. Die meisten Vornamen in dieser Region haben religiöse Bedeutung. Jüdische Vornamen sind der Bibel bzw. der Torah entnommen.

Christliche Vornamen haben oft Beziehung zum Neuen Testament, aber gehen oft auch auf jüdische Vornamen zurück, während islamische Vornamen arabische Entsprechungen sind. Sie werden ergänzt durch Vornamen mit allgemeinen Bedeutungen, wie Schönheit, Mut, Anmut, Heldentum, aber auch geografischen Bezeichnungen oder anderen sprechenden Namen.

Namensgebung im Fernen Osten

Der Ferne Osten dagegen umschreibt die Region Ostasien. Hier liegen Japan, Korea, Taiwan, Teile Vietnams und die Volksrepublik China. Es handelt sich um eine Region, die der Fläche Europas entspricht, aber mehr als die sechsfache Bevölkerungszahl besitzt. Historisch gesehen dominierte hier das Chinesische. Zwar sind Koreanisch, Japanisch und teilweise auch Vietnamesisch eigenständige Sprachen, aber sie wurden sehr stark von der chinesischen Sprache beeinflusst (wie Latein zum Beispiel das Deutsche). Viele Kulturen übernahmen dabei auch chinesische Kulturelemente und auch die Namenstraditionen, behielten aber auch eigene bei.

In Japan gab es in früher Zeit zum Beispiel keine Nachnamen. Die Vornamen einfacher Bauern und Bürger bedeuteten oft nur Erster Sohn, Zweiter Sohn etc. Mädchen erhielten Namen von Blumen oder sprechende Namen. In China besaßen ebenfalls nur Adlige Nachnamen, die eigentlich Clannamen waren. Die Vornamen chinesischer Adliger orientierten sich sehr stark an der inhaltlichen Bedeutung.

Eltern gaben den Kindern Namen, die ihnen bestimmte Vorzüge, wie Mut, guten Charakter, gutes Aussehen oder Reichtum versprechen sollten. Im Gegensatz zu vielen Kulturen konnte Ostasiaten ihre Vornamen jedoch im Laufe des Lebens auch ändern.

Der Mangel an Nachnamen hat zum Beispiel dazu geführt, dass frühe Clannamen in Vietnam heute als Nachnamen genutzt werden. Da es traditionell nur ein Dutzend Clans gegeben hatte, besitzen heute viele Vietnamesen denselben Nachnamen.

Namensgebung in Südasien

Südasien ist der kulturelle Gegensatz zum Osten. Es ist geografisch das Gebiet von Pakistan und Bangladesch im Norden, der indische Subkontinent und Sri Lanka im Süden. Hier dominiert die indische Kultur sowie deren Sprachen. Vor allem die alte indische Literatursprache Sanskrit hat die Kultur und den Alltag der Inder stark geprägt. Indien hat eine sehr alte Kultur. Bereits im dritten Jahrtausend vor unserer Zeit entstanden die ersten Staaten.

Sanskrit dominierte die Texte der brahmanischen Religion, der Veden und Upanischaden. Die meisten indischen Vornamen orientieren sich an alten Werken wie der Bhagavad Gita, dem Ramayana oder der Mahabharata. Indien besitzt die größte Sprachenvielfalt aller asiatischen Länder und viele indische Vornamen kommen in großer Vielfalt vor. Indien besitzt ein Kastensystem, in dem jeder durch Geburt eine bestimmte Stellung hat. Die unterschiedlichen Kasten besitzen auch eigene Namenstraditionen.

Heute gibt es zunehmend Versuche, dieses alte, oft diskriminierende System abzuschaffen. Da Indien ab dem Mittelalter von islamischen Herrschern regiert wurde, sind auch islamische Vornamen heute Teil der indischen Kultur. Pakistan ist noch heute ein muslimischer Staat. Auch wenn der Buddhismus in Indien entstanden ist, spielt er hier seit ungefähr 1100 keine Rolle mehr.

Vornamen sonstiger Sprachen und Kulturen Asiens

Namensgebung in Südostasien

Zwischen Ost- und Südasien liegt Südostasien, oft als Indochina oder Hinterindien bezeichnet. Hier begegneten sich in der Vergangenheit das chinesische Ostasien und das indische Südasien. Aber schon zuvor siedelten hier viele Völker, Austroasiaten und Austronesier. Sie übernahmen sowohl chinesische als auch indische Kulturelemente und formten sie so zu der typischen südostasiatischen Kultur um.

In Indonesien, Kambodscha und Thailand finden sich heute noch vor allem indische Elemente, während Vietnam stark sinisiert ist. Während die meisten Staaten dieser Region ihre eigenen Sprachen und damit Vornamenstraditionen haben, wurden auch indische und chinesische Vornamen übernommen.

Erwähnenswert ist wohl die Vornamenstradition der kleinen Insel Bali in Indonesien. Hier existieren gerade einmal eine Handvoll von Vornamen. So besitzen die meisten Balinesen also dieselben Vornamen. Da es auch hier traditionell keine Nachnamen gegeben hatte, ist die balinesische Geschichte immer wieder von denselben Namen geprägt. Auch in Thailand gab es lange Zeit keine Nachnamen. Die wurden erst unter König Rama VI. im Jahre 1913 eingeführt. Die Thai konnten sich ihre Namen damals selbst geben und so existieren Familiennamen nur einmal.

Namensgebung in Zentralasien

Schließlich umspannt Zentralasien den Kontinent im Norden und verbindet den Fernen Osten mit jenen Gebieten Russlands, die wir Europa zugeschlagen haben. Zentralasien war und ist das Reich vieler nomadisierender Reiterstämme gewesen. Die Hunnen, die Hsiung-Nu und die Mongolen haben hier ihren Ursprung. Schon die alten Griechen kannten die Skythen, ein Reitervolk, deren Ursprung sie in Zentralasien sahen. Aber nicht alle Völker hier lebten als Nomaden.

Spätestens im ersten Jahrtausend vor unserer Zeit wurden erste Königreiche gegründet, die vom Handel lebten. Sie nahmen den Buddhismus aus Indien an und so vermittelten frühe Königreiche wie Gandhara und Khotan diese Religion im gesamten Gebiet. Ab 700 begann sich der Islam über die Seidenstraße auszubreiten und viele nahmen diese Religion an.

Um 1200 begannen sich die Mongolen auszubreiten und eroberten fast ganz Zentralasien. Das Mongolenreich war das größte Reich, das die Geschichte jemals gesehen hatte. Viele Mongolen waren Buddhisten oder Muslime. So finden sich viele Vornamen mit Bezug zu diesen beiden Religionen in den Staaten, die ihre Existenz der mongolischen Herrschaft verdanken.