Vornamen aus Europa

Vom tiefsten Norden bis zum Mittelmeer: Entdecke moderne und historische Vornamen aus Europa. Wundervolle Babynamen für Jungen und Mädchen, die in den Ländern, Sprachräumen und Kulturen des europäischen Kontinents verbreitet sind.

Vornamen aus Europa

Europa gehört zu den aktivsten und kulturell dynamischsten Erdteilen der Welt. Unsere moderne Welt wäre kaum vorstellbar ohne die Errungenschaften, welche die Europäer in den letzten Jahrhunderten erfunden oder entdeckt haben. Für die meisten Europäer stellt sich der Kontinent Europa, der ein westlicher Teil des gesamten eurasischen Kontinents ist, als sehr gemischten Kulturraum dar.

Die europäische Vielfalt wird gerne beschworen. Aber so wie wir etwas Asiatisches in Asien oder afrikanisches in Afrika zu entdecken vermeinen, können wir auch eine tiefergehende europäische Kultur hinter der gesamten Vielfalt erkennen.

Namensgebung auf dem europäischen Kontinent

Die Namensgebung auf dem europäischen Kontinent basiert auf den traditionellen Werten und Überlieferungen der verschiedenen Völker und Stämme, die in ihrer Gesamtheit Europa ausmachen. Sie alle stammen von jenen Menschen ab, die seit Jahrtausenden Europa bevölkern. Dass Europa uns so vielfältig erscheint, ist aber auch das Ergebnis unserer eigenen, europäischen Sichtweise. Europa, das ist das Motto der Europäischen Union: Vielfalt in der Einheit. Dies trifft aber nicht nur auf jene Staaten zu, welche die EU bilden, sondern auch auf alle anderen Staaten Europas.

Europa wurde vor Jahrhunderttausenden zum ersten Mal besiedelt und ist neben Afrika und Asien eine der ältesten Räume, die vom Jetztmenschen besiedelt wurden. Schon in vorgeschichtlicher Zeit wechselten sich Perioden mit großräumigen Kulturen und aufgesplitterten Kulturen ab. Mindestens ab dem 10. Jahrhundert vor unserer Zeit bildeten sich erste Völker heraus, die schon eine sehr simple Staatenbildung kannten.

In Südosteuropa waren die Menschen jedoch schon erheblich weiter. Hier finden sich, wahrscheinlich durch Impulse aus dem Nahen Osten, die ersten Königreiche. Sie bilden die Keimzelle der späteren griechischen Kulturen.

Auch in Südeuropa, in Italien, beginnen erste Staaten, wie zum Beispiel jener der Etrusker. Sie bildeten Stadtstaaten, die sich später auch zusammenschlossen. Irgendwann im achten oder siebten Jahrhundert beginnt eine kleine Siedlung am Tiber, Ruma, die Regionen zu dominieren. Sie nennen sich später Römer und begründen ein Reich, das mehr als tausend Jahre die Geschicke Europas, ja fast der gesamten Welt beeinflussen werden. Römer und Griechen sind die Träger der klassischen Kultur der Antike.

Ihre Sprachen, Latein und Altgriechisch, haben auch das Deutsche, aber auch viele andere Sprachen nachhaltig beeinflusst. Lateinische und griechische Vornamen sind dabei auch Teil anderer europäischer Namenstraditionen geworden.

Vornamen der Sprachen und Länder Europas

Den klassischen Hochkulturen der Antike standen in der Frühgeschichte die "primitiven" Völker des Nordens und Zentraleuropas gegenüber. Caesar teilte sie in seiner berühmten Schrift über den Gallischen Krieg in Gallier (Kelten) und Germanen. Bis heute streiten Historiker und Archäologen darüber, wie die beiden großen Völkergruppen zu trennen sind.

Die Kelten siedelten dabei von Südosteuropa (Slowenien) über Mitteleuropa bis weit nach Westen. Sie besiedelten auch die Britischen Inseln und Spanien, zogen aber auch nach Osten und fanden sich in Griechenland und sogar in der Türkei. Um die Zeitenwende verschwinden sie aus Mitteleuropa. Warum, das ist Gegenstand der Forschung.

In Gallien werden sie Teil des Römischen Reiches. In Mitteleuropa treten sie ihre Gebiete an einen anderen einflussreichen Stammesverband ab: die Germanen. Deren Ursprung liegt wohl in Nordosteuropa. Sie begannen mit langen Wanderungen und besiedelten im Laufe der Zeit fast ganz Mitteleuropa. Ist das erste Jahrtausend vor unserer Zeit das Zeitalter der Kelten, so kann man das erste nachchristliche Jahrtausend als das der Germanen bezeichnen. Die Bedrohung durch germanische Stämme ist eine der Ursachen für den Untergang des Römischen Reiches 476.

Vornamen sonstiger Sprachen und Regionen Europas

So wie Römer und Griechen den Mittelmeerraum dominierten, dominieren Germanen den Norden und Kelten den frühen mittel- und westeuropäischen Raum. Ihre Sprachen, die keltischen und germanischen Sprachen, sind die Keimzelle für viele moderne Sprachen. Keltische Sprachen haben sich zwar nur noch in Randgebieten wie Irland, Wales oder Schottland erhalten, aber die Vornamen sind von Generation zu Generation weitergegeben worden.

Dasselbe ist auch in den germanisch besiedelten Gebieten geschehen. Hier entwickeln sich kleine germanische Stammesverbände zu größeren, semi-staatlichen Einheiten. So entstehen die Franken und Sachsen, die Bayern und Thüringer. Sie sprechen alle eine germanische Sprache.

Während die Sachsen die norddeutsche Tiefebene dominieren, siedeln die Franken im Westen, in einem Gebiet, das Ostfrankreich, Belgien und Teile der Niederlande umfasst. Die Bayern und Alemannen siedelten im Süden.

Im achten Jahrhundert ist in Mitteleuropa so eine sprachliche Teilung entstanden: im Westen findet sich Altfranzösisch, eine Mischung aus Fränkisch, Romanisch und Vulgärlatein; im Norden das aus dem Sächsischen und anderen verwandten Sprachen hervorgegangene Niederdeutsch; im Süden das Althochdeutsche. Alle Sprachregionen kannten eigene Namenstraditionen.

Europäische Vornamen mit historischen Wurzeln

Vornamen historischer Sprachen und Kulturen Europas

Vom Mittelalter an bildeten sich so sprachliche Einheiten heraus, die in der frühen Neuzeit zu Nationalstaaten wuchsen. Dabei vereinten sich meist Regionen mit gemeinsamer Sprachidentität. So entstand aus den Kelten, den eingewanderten Angeln und Sachsen sowie den nach 1066 eingewanderten Normannen eine englische Identität, welche die gesamten britischen Inseln mit einbezog.

In Frankreich erwuchs aus dem alten Frankenreich und dem Glauben an die Abkunft von den Galliern das französische Königtum. In Osteuropa formierten sich die slawischen Stämme zu Königreichen und in Zentraleuropa die aus den germanischen Herzogtümern hervorgegangenen Staaten.

Auch wenn Europa so stark zersplittert wurde, ähnelten sich die Namensgebungen doch. Denn vielen dieser Staaten lagen und liegen ähnliche Ideen zugrunde. Im Mittelalter dominierte zum Beispiel der Einfluss der christlichen Kultur. Viele Jungen- und Mädchennamen haben eine christliche Bedeutung. Es sind dieselben Namen, die in den unterschiedlichen Ländern Europas nur aufgrund der Sprachen anders ausgesprochen werden. Heute vermischt sich dies. So finden sich in Deutschland sehr viele beliebte Namen aus Süd- und Südosteuropa, genauso wie aus dem Französischen oder dem Englischen. Dies macht die Vielfalt der europäischen Völker aus.