Alte Vornamen

Historische Namen aus Altertum und Mittelalter. Entdecke altertümliche Vornamen, die ihre Wurzeln in alten Sprachen, Kulturen und Religionen aus aller Welt haben. Außerdem findest du hier interessante Informationen rund um die Namensgebung im Altertum.

Alte Vornamen

Viele unserer heutigen Vornamen für Jungen und Mädchen haben eine lange Geschichte und waren bereits vor Jahrtausenden beliebt. Es gibt tatsächlich viele Vornamen, die noch jetzt zu den Top-10 der beliebtesten gezählt werden, aber dabei bereits im Altertum verwendet wurden. Altertümlich sind die also nicht. Aber unterscheiden sich Vornamen des Altertums von unseren nicht vielleicht doch? Und was ist das überhaupt, das Altertum?

Wie definiert man Altertum?

Die meisten verstehen unter Altertum wohl etwas ganz Altes. Im Alltag verwenden wir dieses Wort oft, um einfach anzugeben, dass etwas sehr alt ist, wir aber überwiegend nicht so genau wissen, wie alt genau. Irgendwo in grauer Vorzeit. Das Altertum bezeichnet so mehrheitlich die Zeit der Mythen, Legenden und Sagen eines Volkes, also zum Beispiel der Germanen oder Kelten. Der Begriff kann somit auf jede Kultur angewendet werden, die vor langer Zeit bereits existent war.

Wir können auch vom chinesischen Altertum sprechen, oder das Altertum der Azteken bewundern. Es ist also ein eher schwammiger Begriff, der eigentlich nur "sehr alt" bedeutet. Deswegen besitzt das Adjektiv "altertümlich" im Alltag ja eher eine negative Bedeutung. Wenn etwas altertümlich ist (eine Meinung oder aber auch eine Sache), dann ist sie alt und außer Mode und deshalb nicht mehr angemessen.

Altertum besitzt aber noch eine weitere Bedeutung, nämlich die Zeit der klassischen Antike. Darunter kann man die Hochkulturen des Mittelmeerraumes verstehen, die in der Zeit des ersten Jahrtausends vor unserer Zeit gegründet wurden und für lange Zeit fast ganz Europa dominiert haben: Griechenland und Rom sowie auch viele andere Kulturen um das Mittelmeer herum. Wenn der Begriff so genutzt wird, kann er nur die mediterranen Kulturen bedeuten, welche die Antike getragen haben.

Oft ist nicht ganz klar, welche Bedeutung ein Sprecher oder Autor nutzt. So kennen wir alle die "Sagen des klassischen Altertums", in denen die griechischen Mythen, Legenden und Heldenerzählungen gesammelt wurden. Viele Autoren nutzen den Begriff Altertum auch nur dann, wenn sie über eine Hochkultur schreiben, also eine Kultur, die bereits eine eigene Schrift besessen hat. Generell ist es aber eben möglich, den Begriff auf alle alten, vormittelalterlichen Kulturen zu verwenden.

Vornamen ausgestorbener Sprachen

Namensgebung im Altertum

Damit lassen sich die Vornamen zwar zeitlich, aber nicht geografisch fassen. Welche Kulturen haben unsere modernen Jungen- und Mädchennamen nun beeinflusst? Oben wurden bereits die Griechen und Römer genannt, dann gibt es auch noch vorderasiatische und nahöstliche Kulturen, denen wir viele Vornamen zu verdanken haben. Und natürlich auch die lokalen Völker, die Germanen, Kelten und Slawen, aus denen sich viele mitteleuropäische Völker entwickelt haben.

Im Folgenden also eine kleine Auswahl und Zusammenfassung, wie diese unterschiedlichen frühen Völker ihre Mädchen und Jungen genannt haben.

Vornamen kamen im Altertum eine spezielle Bedeutung zu. Den Nachnamen im modernen Sinne gab es noch nicht. So konnten viele Mädchen und Jungen denselben Vornamen tragen und durch diese gar nicht unterschieden werden. Deswegen finden sich in alten Legenden oft auch die Namen des Vaters (eventuell auch der Mutter) und des Geburtsorts.

Das berühmteste Beispiel dürfte Jesus von Nazareth sein. Der Name Jesus war im alten Judäa sehr verbreitet. Wusste man also den Vornamen, den Geburtsort und die Namen der Eltern, so konnte man eine Person oft identifizieren (Personalausweise gab es ja noch nicht). Auch in griechischen Legenden wird oft der Vatersname genannt: Odysseus, Sohn des Laertes usw. Dies half in damaliger Zeit, Personen einzugrenzen.

Vornamen historischer Völker und Hochkulturen

Vornamen historischer Völker und Hochkulturen

In den meisten Kulturen des Altertums wurde den Jungen und Mädchen ein Name gegeben, der entweder dem Träger Schutz versprechen sollte oder aber einfach nur eine Abwandlung des Vaters- oder Clannamens war.

Die Römer vergaben ihren Töchtern oft nur eine weibliche Namensform des Vaters, vergleiche Julius und Julia. Da Frauen oft rechtlich den Männern nicht gleich standen und sie schnell verheiratet wurden, waren ihre Vornamen nicht so wichtig. Allerdings gab es auch in der römischen Kultur Ausnahmen. Einige Frauen konnten durchaus ein recht hohes Prestige erhalten und sich einen Namen machen. Aber in der gesamten römischen Geschichte spielen, zumindest in der Politik, Frauen und damit weibliche Vornamen so gut wie keine Rolle.

Dies gilt auch für die griechische Kultur. Im alten Athen waren Frauen zwar frei, aber den Männern eben nicht gleichgestellt. Die meisten Vornamen, die wir aus dem alten Rom und Griechenland kennen, sind eben Jungennamen. Und viele davon sind auch heute noch sehr beliebt.

Bei den Germanen erhielten Mädchen und Jungen ebenfalls Namen, die den Trägern Schutz oder bestimmte Eigenschaften vermitteln sollten. Die Jungennamen besaßen oft Bedeutungen aus dem Bereich Kampf, Ehre und Mut, Tapferkeit. Die Mädchennamen sollten den Trägerinnen Schönheit und Anmut bescheren. Zwar war Kriegsdienst nicht für "Germaninnen" vorgesehen, aber im nordischen Altertum konnten auch Frauen ab und an recht entschieden für etwas eintreten. Deswegen finden sich auch in der germanischen Kultur viele Mädchennamen, die Anmut und Tapferkeit verbinden. Und da viele Deutsche auf die Germanen zurückgehen, sind auch diese Namen noch sehr beliebt.

Vornamen mit religiösem Hintergrund

Die Namensgebung des Altertums war so vielfältig wie die Kulturen selbst. Auch wenn die Jungen- und Mädchennamen jener Zeit schon mehr als zweitausend Jahre alt sind, gehören sie immer noch zu den beliebtesten Vornamen der Gegenwart. Sie haben eben eine lange Geschichte hinter sich.